Medizinisches Cannabis erfolgreich bei vielen Krankheiten: In Deutschland noch immer umstritten

Von Nicole Freialdenhoven
4. Dezember 2013

Kaum eine Substanz ist so umstritten wie Cannabis, das seit Jahrzehnten vor allem in Form von Haschisch und Marihuana konsumiert wird. Von vielen als Einstiegsdroge verteufelt, hat Cannabis unbestritten eine therapeutische Wirkung und kann viele Schmerzen lindern.

In den letzten Jahren wurde das Produkt der Hanfpflanze daher immer häufiger auch aus medizinischen Gründen freigegeben, ist jedoch noch immer mit starken Auflagen verbunden.

Genehmigung nur in Ausnahmefällen

Im US-Bundesstaat Kalifornien profitieren beispielsweise Rentner mit schwerer Arthritis oder mit rheumatischen Erkrankungen von der schmerzlindernden Wirkung von Cannabis. Sie dürfen nun unter Aufsicht Marihuana rauchen oder inhalieren.

In Deutschland dagegen ist medizinisches Cannabis noch immer umstritten und nur in schweren Ausnahmefällen erlaubt. Ärzte kritisieren den politischen Widerstand schon länger, fürchten jedoch, dass sich erst mit einem Generationenwechsel in der Politik etwas ändern wird.

Medizinische Einsetzungsbereiche von Cannabis

Cannabis enthält die beiden Stoffe Cannabidiol (CBD) und Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), deren schmerzlindernde, entzündungshemmende Wirkung längst bewiesen ist.

So konnte Cannabis schon erfolgreich bei multipler Sklerose, AIDS und Depressionen erfolgreich eingesetzt werden, sowie bei neurologischen Krankheiten wie dem Tourette-Syndrom und bei post-traumatischen Belastungsstörungen.

Da jedoch THC auch stark psychoaktiv wirkt und gerade bei Jugendlichen, deren Gehirn sich noch entwickelt, Schäden auslösen können, hat Cannabis als Droge einen unverdient schlechten Ruf.