Forscher entdecken Heilungsmethode für diabetische Neuropathie

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2012

Die diabetische Neuropathie betrifft viele Diabetiker und macht ihre Zuckerkrankheit zu einer echten Tortur. Diese Patienten müssen sich nicht nur mit Insulinspritzen und einem strikten Ernährungsplan beschäftigen, sondern leiden auch unter Schmerzen in den Beinen. Die meisten klagen über chronische Schmerzen in den Waden oder auch in den Füßen. Mediziner bezeichnen diese Nervenschäden als diabetische Neuropathie. Doch was genau diese Schäden auslöst, war bisher nicht bekannt. Dieses Rätsel konnten Forscher nun jedoch lösen und im selben Atemzug einen Ansatz zur Heilung präsentieren.

Deutsche Mediziner konnten im Experiment nachweisen, dass Diabetiker ein aggressives Molekül in sich haben, das die Nervenzellen angreift. Dieses Molekül nennt man "Methylglyoxal". Im Grunde kommt es in jedem Menschen als Teil des Stoffwechsels vor, doch da es giftig ist, besitzt man ein Enzym, das es zu einer ungefährlichen Form umbaut. Doch bei Diabetes ist Methylglyoxal einfach zu aktiv und das entsprechende Enzym kann nicht schnell genug arbeiten. So kommt es in großen Mengen vor und wird gefährlich.

Doch die Forscher aus Heidelberg konnten direkt an Mäusen einen neuen Wirkstoff testen, der die Arbeit des Enzyms übernimmt und damit auch die Schmerzen lindert. Die Mäuse reagieren hervorragend auf dieses Mittel, sodass bald erste Studien am Menschen geplant sind.