Forscher entdecken vor der Ostküste des Iraks ein bislang unbekanntes Korallenriff

Von Frank Sprengel
10. März 2014

Wie aus den sogenannten "Scientific Reports" im Fachmagazin "Nature" hervorgeht, fanden irakische und deutsche Wissenschaftler bei gemeinsamen Tauchgängen im Persischen Golf vor der Ostküste des Iraks durch Zufall ein bis dato unbekanntes Korallenriff.

Korallenriff vor der Ostküste des Iraks muss noch erkundet werden

Dass das gut sieben Kilometer lange Riff trotz moderner Satellitentechnik so lange unentdeckt blieb, obwohl es sich nur 7 bis 20 Meter unter der Wasseroberfläche befände, wäre einerseits darauf zurückzuführen, dass das Wasser des Persischen Golfs an dieser Stelle sehr trüb sei. Andererseits herrschten dort sehr raue Bedingungen mit gravierenden Wassertemperaturschwankungen zwischen 14 und 34 °C, weshalb wohl niemand in Erwägung zog, dass sich vor der 58 Kilometer langen Golfküste des Iraks ein Korallenriff befinden würde. Auch wenn vor nahegelegenen Ländern, wie etwa Bahrain, Oman, Iran oder Saudi-Arabien, bereits Korallenansammlungen gefunden worden seien.

Neben der Steinkoralle Platygyra pini, der Kelchkoralle Turbinaria stellulata und Oktokorallen habe man in dem Korallenriff unter anderem diverse Schlangensternarten und Muscheln der Gattung Lithophaga robusta entdeckt. Wenngleich die tatsächliche Pflanzen- und Tiervielfalt des Riff erst noch ausführlicher erforscht werden müsse, stünde schon jetzt fest, dass es ein überaus wichtiges Ökosystem sei, das gerade in Hinblick auf die Öl- und Gaserkundung in der Region besonderen Schutz verdiene.