Forscher entschlüsseln, warum es bei Lungenkrebs oft zu einem Pleuraerguss kommt

Wissenschaftler untersuchen den Einfluss von Mastzellen auf die Entstehung von MPE

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2015

Der Begriff Pleuraerguss kommt aus der Medizinwelt und beschreibt die Ansammlung von Flüssigkeit um die Lunge herum. Die Flüssigkeit sammelt sich zwischen dem Lungenfell und dem Rippenfell. Dort ist ein kleiner Spalt, den man Pleurahöhle nennt.

Der maligner Pleuraerguss

Ein solcher Pleuraerguss tritt häufig bei Patienten mit Lungenkrebs auf. In diesem Fall ist er als bösartiger Erguss zu verstehen, da sich Metastasen darin befinden. Diese Form wird daher maligner Pleuraerguss, kurz MPE, genannt und gilt inzwischen als eigenes Stadium bei Lungenkrebs.

Doch warum es zu einem Pleuraerguss bei den Krebspatienten kommt, war den Ärzten bisher ein Rätsel. Nun haben Forscher eine Erklärung für das Phänomen gefunden. Offenbar spielen die Mastzellen bei der Entstehung eine entscheidende Rolle. Mastzellen sind ein Bestandteil der Abwehrkräfte und besonders für die Heilung von Wunden wichtig.

Behandlung von Lungenkrebs

Die Möglichkeit, dass genau diese Zellen bei der Entstehung eines MPE wichtig sind, zeigte sich erstmals im Tierversuch. Man hatte Mäusen mit malignem Pleuraerguss genommen, um nach wirksamen Therapien zu suchen. Als man den Wirkstoff Imatinib ausprobierte, ging der Pleuraerguss zurück.

Die Forscher beobachteten aber auch, das zugleich die Anzahl an Mastzellen zurückging. Daraus kann man schließen, dass die Zellen eine entscheidende Rolle bei MPE spielen.

Man möchte sich daher nun darauf konzentrieren, Therapien zu entwickeln, die gezielt gegen die Anzahl der Mastzellen vorgehen. So könnte der Pleuraerguss bei Lungenkrebs effektiv behandelt werden. Bisher gibt es noch keine wirksame Therapie. Das neue Verständnis über die Entstehung von MPE ist daher ein entscheidender Schritt.