Forscher entschlüsseln, wie Leukämie entsteht
Leukämie ist eine besonders heimtückische Form des Krebs. Hier ist nicht ein Organ an sich betroffen, sondern der Blutkreislauf selbst ist das Problem. Blutkrebs ist der Medizin zwar schon länger bekannt, doch bisher hatte man den genauen Mechanismus dahinter noch nicht entschlüsselt. Dies gelang nun Forschern aus Freiburg.
Sie haben erkannt, dass es in gewisser weise die Immunzellen selbst sind, die das Problem auslösen. Eigentlich sollen sie den Menschen vor Krankheiten schützen, doch durch eine Signalkaskade werden sie in bösartige Zellen verändert. Es erfolgt eine Umprogrammierung und nun vermehren sich diese Immunzellen als Krebszellen und greifen den Organismus an, anstatt ihn zu schützen.
Die Forscher erklären, dass es sich dabei um ein verdrehtes Schlüssel-Schloss-Prinzip handelt. Eigentlich haben die Immunzellen, die sogenannten B-Lymphozyten, an ihrer Oberfläche Rezeptoren. Diese sind wie Fühler und reagieren auf Erreger jeder Art. Sie werden an die Zellen gebunden und sind so "Gefangene". Doch durch das verkehrte Prinzip ist diese Funktion zunichte gemacht und die B-Lymphozyten schwimmen nutzlos durch das Blut. Jetzt können sie sich nur noch aneinander heften, was zu einer Signalkaskade führt.
Die Forscher gehen davon aus, dass am Ende eine unkontrollierte Teilung der Zellen die Folge ist, was zu bösartigen Mutationen führt. Es entsteht Blutkrebs. Die Erkenntnis soll der gesamten Krebsforschung zu gute kommen. Da man nun von diesem Problem weiß, gilt es einen Weg zu finden, um die Umprogrammierung zu stoppen.