Forscher erklären, warum die meisten Kinder kein Gemüse mögen

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2011

Die meisten Eltern können ein Lied davon singen. Viele Kinder verweigern das Gemüse und verlagern sich lieber auf Fleisch, Fisch oder Nudeln. Bisher ging man davon aus, dass dies größtenteils an der Erziehung liegt und viele Eltern einfach ein schlechtes Vorbild in Essensdingen sind. Eine Forschergruppe hat nun aber eine neue Theorie.

Ihren Beachtungen zufolge essen Kinder ungern Gemüse, weil ihre Geschmacksnerven noch sensibler sind als die eines Erwachsenen. Sie schmecken so die Bitterstoffe im Gemüse deutlicher heraus und das lässt die Lust am Gemüse vergehen. Die Theorie basiert auf einer Studie mit 152 Kindern, die unter sieben Jahre alt waren. Bei 70 Prozent der Kinder fand man tatsächlich eine erhöht Sensitivität.

Diese basiert auf dem Gen TAS2R38, das man bei ihnen nachweisen konnte. Man gab diesen Kindern Brokkoli zum Essen, einmal ohne jedes Dressing, dann mit Salatdressing und später mit fettarmen Dressing. Es zeigte sich, dass die Kinder eher bereit waren, das Gemüse zu essen, wenn Dressing angeboten wurde. 80 Prozent der Kinder griffen dann freiwillig zu.

Der Dip hilft offenbar dabei, die Bitterstoffe zu verdrängen. Eltern sollten diesen Trick einmal am heimischen Esstisch ausprobieren.