Forscher finden über 70 Jahre alte weiße Haie: Neue Methode zur Altersbestimmung der Raubfische

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2014

Weiße Haie leben deutlich länger als Wissenschaftler bisher vermutet haben. Dies zeigt eine Studie der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI), ansässig im US-Bundesstaat Massachusett. Im Rahmen der Studie kamen den US-Forschern die Nachwirkungen von Atombombentests aus den 1950er und 1960er Jahren zugute. Durch den radioaktiven Niederschlag sammelten sich Kohlenstoffisotope in der Wirbelsäule der weißen Haie an. Mithilfe der sogenannten Radiokarbonmethode konnten die Wissenschaftler dem Alter der Raubfische präzise auf den Grund gehen.

Demnach werden männliche weiße Haie bis zu 73 Jahre alt, Weibchen immerhin noch bis zu 40 Jahre. Bisher haben Biologen das Alter von Haien bestimmt, indem sie die Wachstumsringe in den Wirbelkörpern der Tiere zählten. Diese Methode scheint jedoch unpräzise zu sein, da das Höchstalter von weißen Haien bislang auf 23 Jahre geschätzt worden war.

Dass die Raubfische ein so hohes Alter erreichen, ist eine wichtige Erkenntnis für Tierschützer, um bessere Strategien für ihr Überleben zu entwickeln. Weiße Haie stehen auf der roten Liste für bedrohte Tierarten und sind in ihrem Bestand stark gefährdet.