Forscher lesen aus Gehirnwellen, welche Worte wir hören

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Es ist ein erstaunlicher Fortschritt in der Hirnforschung. Medizinern ist es gelungen, die Gehirnwellen eines Menschen so zu interpretieren, dass sie nachvollziehen können, was dieser gehört hat. Dabei geht es nicht nur um das Hören verschiedener Frequenzen, sondern um das tatsächliche Wahrnehmen von Worten.

Die Forscher können allein durch einen Blick auf die Hirnwellen rekonstruieren, welche Worte ein Mensch vernommen hat. Dafür beobachten sie das Sprachzentrum im Gehirn und messen die genauen Aktivitäten. Das Schallmuster, das beim Sprechen auf unser Gehör trifft, wird weitergeleitet und von unserem Gehirn interpretiert. Jedes Wort wird etwas anders verarbeitet und so lässt sich aus den Signalen ableiten, was die Testperson gehört hat. Die Methode ist bereits so gut verfeinert, dass die Forscher ihre Rekonstruktionen des Gehörten von einem externen Spracherkennungs-Programm wieder geben lassen können.

Die Forscher wollen damit vor allen Dingen erreichen, dass in naher Zukunft auch Menschen wieder sprechen können, die zwar geistig dazu in der Lage sind, aber durch Krankheit oder Unfall nicht mehr körperlich. Man will nun die Sprachsignale so erforschen, dass man auch mehr über das Sprechdenken lernt. Damit wäre es irgendwann möglich, dass die gedachten Worte von Menschen mittels des Spracherkennungs-Programms wieder gegeben werden können.