Forscher untersuchen die Wirkung der Akupunktur zur Linderung der Übelkeit wähend einer Chemo

Übelkeit und sogar Erbrechen können bei Krebspatienten durch das Nadelsetzen gelindert werden

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2013

Viele Menschen mit Krebs verlassen sich nicht nur auf Chemotherapie und Bestrahlung, sondern informieren sich auch über Komplementärmedizin. Das bedeutet, sie suchen nach Mitteln, die eigenen Beschwerden oder die Nebenwirkungen einer aggressiven Therapie zu mindern.

Bei vielen hoch im Kurs steht dabei die Akupunktur. Besonders die Übelkeit, die viele Krebspatienten während ihrer Krankheit erfahren, soll so gelindert werden. Forscher haben sich diesen versprochenen Zusammenhang einmal genauer angesehen und können ihn tatsächlich bestätigen.

Studien zur Akupunktur-Wirksamkeit

Insgesamt sah man sich 41 Studien an und untersuchte dabei die Wirkung der Nadelsetzung bei insgesamt acht Symptomen. Leider wiesen viele der Studien starke Verzerrungen auf. Man konnte beispielsweise nicht entnehmen, ob bei einer Kontrollgruppe der gleiche Akupunkteur anwesend war, wie bei den tatsächlich Behandelten. Das machte die Ergebnisse vieler Studien unglaubwürdig, da so nicht garantiert werden konnte, ob wirklich eine Scheintherapie durchgeführt wurde.

Doch zumindest bei einer Studie war der Aufbau so vertrauenserweckend, das man dem Ergebnis glauben kann. Dieses besagt: Übelkeit und sogar Erbrechen können bei Krebspatienten gelindert werden. Die Wirkung war in diesem Fall so groß, dass die Forscher die Empfehlung an alle Onkologen aussprechen, ihre Patienten zu einem anerkannten Akupunkteur zu schicken.

Weitere Untersuchungen nötig

Für andere Probleme wie etwa

konnten die Forscher aber keinen Beleg finden, dass das Setzen von Akupunktur-Nadeln den Patienten wirklich etwas bringt. Auch auf Mundtrockenheit oder Beklemmungen trifft dies zu. Zumindest gibt es bisher keine guten Studien, die den Zusammenhang belegen. Es wäre daher sinnvoll, so die Forscher, neue Untersuchungen zu starten und dabei die Durchführung besser zu kontrollieren.