Forscher wollen Gehirn unter Strom setzen

Denk-Kappe in der Zukunft zur Förderung von Kreativität und Problemlösung

Von Ingo Krüger
14. Februar 2011

Stromschläge für die Kreativität. So planen australische Wissenschaftler von der Universität in Sydney. Eine von ihnen entwickelte "Denk-Kappe" arbeitet mit leichten elektrischen Schlägen, die die Aktivitäten der rechten Gehirnhälfte fördern soll. Diese steht für die räumliche Orientierung und Kreativität, während die linke analytisch ist und mit Sprache und Sprechen zu tun hat.

Die Denk-Kappe im Gebrauch

Erste Versuche hätten gute Ergebnisse gezeigt, erklärten die Forscher. Die Träger einer sogenannten "Thinking Cap" hätten dreimal mehr Rechenaufgaben lösen können als die Studienteilnehmer, die ohne die "Denk-Kappe" auskommen mussten.

Ziel des Teams um den Leiter des Gehirnzentrums der Universität Sydney, Allan Snyder, ist die Problemlösung mittels Kreativität. Antworten sollen originell sein, "ausgetretene Pfade" vermieden werden. Früheres Wissen oder Erkenntnisse sollen keine Rolle beim Finden von Resultaten spielen.

Die Denk-Kappe ist keine neue Idee

Bereits seit zehn Jahren benutzen Wissenschaftler solch eine Kappe in der Hirnforschung. Dieses Gerät zur Förderung der Kreativität einzusetzen, kam den Forschern bei der Behandlung von Hirngeschädigten in den Sinn. Diese hätten sich nach Beeinträchtigungen der linken Gehirnhälfte einfallsreicher und schöpferischer gezeigt.

Snyder erklärte, dass die "Denk-Kappe" noch nicht ausgereift sei. Er könne sich aber vorstellen, dieses Gerät in der Kunst oder zum Lösen von Problemen einzusetzen. Dies sei seine Zukunftsvision.