Forscher wollten Spielsucht ergründen: Nicht genug Probanden gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
14. Oktober 2013

Schon die alten Griechen schlossen Wetten auf die zukünftigen Olympiasieger ab und im alten Rom gehörten Pferderennen und Gladiatorenkämpfe zur alltäglichen Unterhaltung: Der Hang zum Glücksspiel ist so alt wie die Menschheit selbst. Genauso alt ist jedoch auch die Gefahr, süchtig nach dem Zocken zu werden und buchstäblich Haus und Hof zu verspielen. Vor allem durch das Internet ist die Zahl der Spielsüchtigen in den letzten Jahren noch einmal stark angestiegen, da online ständig Casinos, Pferdewetten und Lotterien mit ihren Angeboten locken.

Forscher der Technischen Universitäten wollten der Spielsucht nun mit einer neuen Studie auf den Grund gehen. Vor allem wollten sie wissen, warum es den meisten Menschen problemlos gelänge, lediglich ab und zu ein wenig Geld im Spiel zu riskieren, während einige einer Sucht verfallen, die mit hohen Schulden und dem Verlust ihres sozialen Umfeldes einher geht. In Deutschland gelten etwa 150.000 bis 200.000 Menschen als spielsüchtig, wobei Geldautomaten die größte Gefahrenquelle darstellten.

Allerdings mussten die Forscher feststellen, dass sich kaum jemand selbst als spielsüchtig erkennt: Obwohl sie für ihre Studie 45 Testpersonen eingeplant hatten, fanden sich nur 27 Probanden, die überhaupt zugaben, spielsüchtig zu sein. Auch die Zahl der Betroffenen, die sich in Behandlung befindet, sei ausgesprochen klein: Sie liegt bei 2 bis 7 Prozent der Spielsüchtigen.