Forschung hat bei Juckreiz verschlafen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. April 2005

Bis vor wenigen Jahren vermuteten Mediziner, der Juckreiz entstehe durch unterschwellige Reizung der Schmerznerven. Dann entdeckte der Heidelberger Neurophysiologe Prof. Martin Schmelz, dass der Mensch eigene Juckreiz-Nerven besitzt, die durch vielfältige körpereigene und fremde Stoffe erregt werden. "In den nächsten Jahren wird sich in der Forschung viel tun", sagt Nerven-Entdecker Schmelz im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau voraus.

Erste Erkenntnisse sprechen dafür, dass Ärzte die quälenden Missempfindungen ernster nehmen müssen. Juckreiz verselbständigt sich manchmal und peinigt den Patienten dann weiterhin, auch wenn der ursprüngliche Auslöser gar nicht mehr vorhanden ist.

Frühzeitige Ursachenforschung kann den entstehenden Teufelskreis wirksam verhindern. Weniger tröstlich für Patienten: Nur etwa zehn Ärzte und Wissenschaftler in Deutschland widmen sich intensiv dem jahrzehntelang verschlafenen Problem.