Fossil aus Blutegel-Kokon begeistert die Wissenschaft

Von Ingo Krüger
7. Dezember 2012

Fossilien bleiben nicht nur in Bernstein besonders gut erhalten, sondern auch in Kokons, in denen Blutegel oder Regenwürmer ihre Eier abgelegt haben. In der 200 Millionen Jahre alten Versteinerung eines solchen Kokons fanden Wissenschaftler jetzt das perfekt erhaltene Fossil eines Einzellers, das einem heutigen Glockentierchen ähnelt. Die Versteinerung stammt aus einem Kohleflöz im Nordviktorialand in der Antarktis.

Die Kokons von Blutegeln werden vor der Eiablage abgesondert. Binnen weniger Tage verhärtet sich die Mischung aus Eiweißen und Mehrfachzuckern. Das rund 60 Mikrometer lange Glockentierchen verirrte sich vor 200 Millionen Jahren während dieses Vorgangs in den Kokon und wurde in seinem Originalzustand konserviert.

Die Forscher zeigten sich begeistert von ihrem Fund. Da Glockentierchen über keine feste Schale verfügen, existieren nur wenige Versteinerungen von dieser Spezies. Es sei allerdings bemerkenswert, so die Wissenschaftler, wie stark 200 Millionen Jahre alten Glockentierchen mit heutigen Arten übereinstimmen.

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