Fossilien offenbaren uralte Weichteile

Von Ingo Krüger
17. Dezember 2012

In der englischen Grafschaft Herefordshire haben Forscher zwei Fossilien einer bisher unbekannten Krebsart entdeckt. Sie sind etwa 425 Millionen Jahre alt und so gut erhalten, dass die Wissenschaftler sogar noch die Weichteile erkennen können. Kiemen, Gliedmaßen, Verdauungssystem und Augen sind noch gut zu identifizieren.

In dem Erdzeitalter Silur befand sich in der Region ein Seegebiet. Das heutige Großbritannien war Teil eines kleinen Kontinents in warmen, subtropischen Breiten. Ein vulkanischer Ascheregen bedeckte die jetzt gefundenen Muschelkrebse der Art Pauline avibella. Der lateinische Name "avibella" bedeutet übersetzt "Schöner Vogel". Das Fossil erhielt den Namen aufgrund seiner äußeren Schale, die dem Flügel eines Vogels gleicht.

Gewöhnlich können versteinerte Muschelkrebse mithilfe ihrer Panzerform systematisch eingruppiert werden. Doch die Form des Panzers von Pauline avibella erschwert eine Zuordnung, da sie bislang bekannten biologischen Merkmalen widerspricht.