Betrüger fälscht Dinosaurierskelett - der Handel mit Fossilien boomt

Von Alexander Kirschbaum
26. Februar 2013

Der Handel mit Dinosaurierknochen ist heutzutage zu einem lukrativen Geschäft geworden. Nicht nur Museen sind an gut erhaltenen Fossilien interessiert, auch gut betuchte Privatleute zeigen ein großes Interesse an Knochen oder Skeletten aus längst vergangenen Zeiten. Vor allem seit Dinosaurier durch den Hollywood-Blockbuster "Jurrassic Park" in Mode gekommen sind.

Mit Dinosaurierrelikten lassen sich bei Versteigerungen Millionen erzielen, das lockt Betrüger an. Wie den Hobbypaläontologen Eric Prokopi, der im vergangenen Jahr über das US-amerikanische Auktionshaus Heritage Auctions ein vollständiges Skelett der Gattung Tarbosaurus bataar feilbot.

Nach eigenen Angaben habe er dieses in Großbritannien ausgegraben und in beschwerlicher Kleinarbeit restauriert. Ein privater Bieter ersteigerte das vermeintliche Prachtstück für eine Million Dollar, doch bevor er sich zu Hause an dem Skelett erfreuen konnte, untersagten die Behörden den Verkauf.

Die mongolische Regierung hatte gegen den Verkauf protestiert, da der mit dem Tyrannosaurus Rex verwandte Räuber Tarbosaurus bataar sein Unwesen zu Lebzeiten vornehmlich in der Mongolei trieb. Der vom Verkäufer angegebene Fundort Großbritannien war demnach äußerst verdächtig. Tatsächlich stellte sich bei Untersuchungen heraus, dass die angebotenen Knochen aus der mongolischen Wüste Gobi stammen. Zudem gehören die Knochen nicht zu einem Dinosaurier, sondern der Fälscher hatte das Skelett aus mehreren Dinosauriern zusammengesetzt.

Prokopi muss sich nun in den USA wegen der verbotenen Einfuhr und falschen Bezeichnung von Dinosaurierknochen verantworten. Die Täuschung könnte dem Hobbypaläontologen teuer zu stehen kommen, eine Haftstrafe von bis zu 17 Jahren ist möglich. Die Fossilien sind im Februar wieder an den Ort zurückgekehrt, an dem sie vor 70 Millionen Jahren lebten, in die Mongolei.