Frankreich gegen die Homo-Ehe - Proteste in vielen Städten des Landes

Von Nicole Freialdenhoven
20. November 2012

Am vergangenen Wochenende demonstrierten über 100.000 Franzosen in mehreren Städten gegen die Einführung der Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Alleine in Paris gingen 70.000 Menschen auf die Straße, die Veranstalter sprachen sogar von über 200.000. Auch in Marseille, Nantes, Rennes und Lyon kam es zu größeren Kundgebungen, die u.a. von der katholischen Kirche organisiert wurden.

Zu einem Tumult kam es in der südfranzösischen Stadt Toulouse, wo etwa 5000 Menschen demonstrierten, ehe sie mit einer nicht angemeldeten Gegendemonstration mit 350 Teilnehmern zusammenstießen. Die Polizei musste Tränengas einsetzen um die beiden Gruppen voneinander zu trennen.

Die sozialistische Regierung von Francois Hollande hatte Anfang November ein neues Gesetz zur Homo-Ehe vorgestellt, das in der ersten Hälfte 2013 in Kraft treten soll. Dies sieht zum ersten Mal auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vor, gegen das Vertreter der katholischen Kirche und die oppositionelle konservative Partei heftig protestieren. Eine weitere Kundgebung soll am 13.Januar stattfinden.