Kurswechsel bei der Union: Konservativer Flügel gegen Ehegattensplitting für Homosexuelle

Von Nicole Freialdenhoven
26. Februar 2013

Der plötzliche Kurswechsel der CDU beim Thema Ehegattensplitting für homosexuelle Paare stößt im konservativen Flügel der Partei auf Widerstand.

Der hessische CDU-Fraktionschef Christean Wagner ließ verlauten, dass es bei der "unumstößlichen Linie" der Partei bliebe, gleichgeschlechtliche Partnerschafen zu tolerieren. Einen radikalen Schwenk zu einem Ehegattensplitting werde er nicht mittragen, da Ehe und Familie auch in Grundgesetz unter besonderem Schutz stehen.

Wagner bezeichnete die von Fraktionschef Kauder angedeutete Ausweitung des Ehegattensplittings als vorauseilenden Gehorsam vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Das BVG hatte kürzlich entschieden, dass Homosexuelle in einer eingetragenen Partnerschaft das Recht haben, ein vom Partner zuvor angenommenes Kind auch zu adoptieren. Ein weiteres Urteil zum Ehegattensplitting, das derzeit nicht für homosexuelle Lebensgemeinschaften gilt, steht noch aus.

Auch Katherina Reiche (CDU), ließ gegenüber der BILD-Zeitung Verärgerung durchklingen. Die Staatssekretärin im Umweltministerium sagte, sie würde sich freuen, wenn die gleiche Leidenschaft, die eine kleine Gruppe gleichgeschlechtlich orientierter Aktivisten an den Tag lege, in der Union für Debatten über eine bessere Familienpolitik genutzt würde.

Ähnlich äußerte sich Armin Laschet, Landeschef in NRW: Es wäre sinnvoller Kinder mit einem Familiensplittung zu fördern und nicht Lebensformen mit dem Ehegattensplitting.