Französische Firma verkaufte jahrelang Brustimplantate mit Industriesilikon

Von Melanie Ruch
19. Dezember 2011

Lange Zeit war die französische Firma "Poly Implant Prosthesis" einer der führenden Hersteller für Brustimplantate. Im letzten Jahr stellte sich jedoch heraus, dass die Firma seit einigen Jahren billiges Industriesilikon anstatt medizinisches Silikon verwendet, um Geld zu sparen. Noch dazu wurde das Silikon nicht wie üblich in hochwertige, verstärkte Hüllen gefüllt, sondern in billige, dünne Hüllen, die wesentlich schneller platzen können.

Insgesamt wurden Schätzungen zufolge rund 30.000 Frauen solche Implantate eingesetzt. Einige Betroffene sind nach ihrer Brustvergrößerung zudem an Brustkrebs erkrankt. Ob dies mit den Billigimplantaten zusammenhängt, kann jedoch noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.

In der vergangenen Woche trafen sich einige Frauen vor dem Pariser Gesundheitsministerium, um für die Unterstützung von betroffenen Frauen zu demonstrieren. Unter anderem forderten sie finanzielle Hilfe von der Regierung zur Entfernung der Implantate. "Poly Implant Prosthesis" wurde bereits geschlossen.