Frau konnte nach Chemo ein Kind bekommen

Von Cornelia Scherpe
19. September 2012

Es ist erst das zweite Mal, dass eine Operation dieser Art mit Erfolg durchgeführt wurde. Eine Frau mit Krebs wurde in Deutschland mittels einer Chemotherapie behandelt. Da die Patientin aber einen großen Kinderwunsch hegte, versuchte man ihre Gebärfähigkeit trotz Therapie zu erhalten.

Damit das möglich sein konnte, musste man ihr vor dem Beginn der Chemo etwas Eierstockgewebe entnehmen. Dieses wurde eingefroren und aufbewahrt, bevor die Frau gegen den Krebs behandelt wurde. Erst als der Brustkrebs erfolgreich besiegt worden war, nahm man das Gewebe und retransplantierte es.

Bisher wurde seit 2007 damit elf Mal Eierstocksgewebe entnommen und nach einer Behandlung retransplantiert. Allerdings ist erst in zwei Fällen daraus ein Kind entstanden, daher spricht man vom zweiten Erfolg. Im aktuellen Fall wurde der Frau vor vier Jahren das Gewebe entnommen. Ende 2011 bekam sie es in einem Eingriff zurück und ist nun Mutter geworden. Das Kind ist gesund und die Eltern überglücklich.

Ob allerdings tatsächlich das reimplantierte Eierstocksgewebe dazu führte, dass die Frau ein Kind bekommen konnte, ist nicht ganz sicher. Es besteht eine Chance von 50 Prozent, dass das Eierstocksgewebe sich auch nach einer intensiven Chemotherapie von allein erholt. Es ist leider nicht nachweisbar, ob dies bei der Frau der Fall war oder ob das Transplantat zum Erfolg führte.

Sollte allerdings tatsächlich die Methode selbst zum Erfolg geführt haben, ist damit auch das "Social Freezing" denkbar. Dabei soll Frauen in der Jugend Gewebe entnommen werden, damit man dieses verpflanzen kann, wenn sie in höherem Alter einen Kinderwunsch verspüren.