Freifahrtsschein für alle Naschkatzen? Zucker allein löst keine Diabetes aus

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2013

Wer nicht an der angeborenen, sondern an der erworbenen Form von Diabetes leidet, fragt sich oft, was genau er falsch gemacht hat. Neben dem Faktor des Alters, spielt auch das Gewicht eine entscheidende Rolle, denn dicke Menschen neigen eher zu Diabetes.

Doch ist das Übergewicht an sich entscheidend, oder die Tatsache, dass man gern viel Zucker in der Nahrung hatte? Immerhin geht es bei Diabetes ja um ein Problem mit dem Blutzucker. Die Frage wurde schon lange diskutiert, doch während die Allgemeinheit weiter an eine Halbwahrheit glaubt, ist die Medizinwelt schon weiter.

Die Aufnahme von Zucker über die Nahrung hat allein noch nichts mit die Diabetes-Risiko zu tun. Wer eine Naschkatze ist, aber auf Sport und eine ausgewogene Ernährung wert legt, kann am Abend auch unbedenklich seine Süßigkeiten genießen. Der Zucker an sich bringt eine ganze andere Gefahr mit sich: Durch den Zucker nehmen wir viele Kalorin auf, doch diese führen an sich noch nicht zu einer Sättigung. Das wiederum bedeutet, dass man über den Tag mehr isst, als gesund für den Körper ist.

Wer die maximale Menge der täglich verbrauchten Kalorien immer wieder durch Zuckerorgien übersteigt, der wird mit der Zeit Übergewicht entwickeln. Dieses Übergewicht und nicht der Zucker an sich, ist es dann, was das Diabetesrisiko in die Höhe schnellen lässt.

Zudem fand man heraus, dass ein Mensch nicht "süchtig" nach Süßigkeiten werden kann. Tests haben ergeben, dass der Konsum im Gehirn nicht die klassischen Veränderungen auslöst, die bei Suchtmitteln zu beobachten sind.