Freiheit für die Füße - wie gesund sind Flipflops, Sandalen und Co?
Worauf man beim Tragen von offenen Schuhen und Zehentrennern achten sollte
Bei sommerlichen Temperaturen freuen sich auch die Füße über frische Luft. Nachdem die Zehen den ganzen Winter in Schuhen und Strümpfen gefangen waren, dürfen sie sich nun in Flipflops und Sandalen ausstrecken. Aber sind offene Schuhe wirklich gut für die Füße? Wir hinterfragen die verbreitetsten Mythen über das Gehen.
Flipflops sind ungesund für den Fuß
Klares Jein: tatsächlich haben die Füße in vielen Flipflops und Sandalen so viel Bewegungsfreiheit, dass ihr Hauptgewölbe nicht genug unterstützt wird. Wenn die Zehentrenner zu locker sitzen, kann der Fuß außerdem nicht richtig abrollen. Stattdessen müssen die Zehen bei jedem Schritt die Sandale festkrallen, was die Entstehung eines Hallux Valgus begünstigt.
Als Dauerlösung sind Schlappen daher weniger geeignet. Um Luft an die Füße zu bringen und die Muskeln zu trainieren, können Flipflops aber für gesunde Füße durchaus gesund sein.
Wichtig: die Zehen sollten nicht die Sohle überragen, und der Fuß muss durch die Riemen so gehalten werden, dass er nicht in den Schuhen "schwimmt". Um muskuläre Überlastungen zu vermeiden, sollte man die Füßen auch behutsam an die Flachtreter gewöhnen.
Schuhe brauchen ein Fußbett
Schuhverkäufer tragen dieses Argument gern vor. Das Beste für eine gut ausgebildete Muskulatur ist allerdings Barfußlaufen. Auch bei offenen Schuhen braucht man deshalb kein Fußbett. Jedenfalls nicht, wenn der Fuß gesund ist. Wer das Gehen auf einer geformten Sohle angenehm findet, kann aber zu Sandalen mit eingearbeitetem Fußbett greifen. Auch Flipflops lassen sich mit individuell geformten Fußbett bestellen.
Dämpfung schützt vor Verletzungen
Viele Sandalen haben nur eine dünne Sohle. Stöße werden dadurch nicht abgefangen. Bei Flipflops ist die Sohle zwar weicher, aber auch sie bieten kaum Schutz vor Stoßbelastung. Biomechanische Studien legen auch nahe, dass eine Dämpfung gar nicht nötig ist. Wenn die Muskulatur gut ausgebildet ist, kann der Fuß die Stoßkräfte beim Gehen und Laufen kompensieren. Für die Stabilität der Knochen ist die Belastung sogar wichtig.
Füße reagieren außerdem unterschiedlich auf weiche oder harte Sohlen. Jeder muss selbst ausprobieren, womit er sich wohlfühlt. Sinkt der Fuß zu sehr ein, kann eine Achillessehnenentzündung entstehen. Harte Sohlen begünstigen Stressfrakturen.
Der Schuhkauf entscheidet
Sandale oder Flipflop, Dämpfung oder Fußbett - mit der Auswahl von Schuhen kann man viel Zeit verbringen. Die ideale Fußbekleidung gibt es aber nicht. Selbst sogenannte Gesundheitsschuhe, in denen der Fuß aktiv abrollen muss, können im Dauergebrauch zu Problemen führen. Da die Zehen im Vorderbereich sehr viel Platz haben, entwickelt sich leicht ein Spreizfuß. Spitz zulaufende Schuhe können dagegen die Zehen deformieren.
Jede Schuhform zwingt den Fuß so in unnatürliche Bewegungsabläufe. Wer etwas für die Gesundheit seiner Füße tun möchte, sollte deshalb oft die Schuhe wechseln und zwischendurch immer mal barfuß laufen. Das kräftigt sämtliche
- Muskeln,
- Gelenke und
- Bindegewebe.
Wenn der Fuß natürlich abrollen kann, bringt das für seine Gesundheit mehr als gedämpfte Sohlen oder ein stützendes Fußbett.