Freude bei der Leibniz-Bibliothek in Hannover - Der "Goldene Brief" wurde enträtselt

Mit dem "Goldenen Brief" wollte der birmanische König dem englischen seine Hochachtung verdeutlichen

Von Jutta Baur
6. Januar 2011

Das neue Jahr beginnt für die Leibniz-Bibliothek in Hannover mit einer guten Nachricht: Nach über 250 Jahren konnte das Geheimnis um ein wertvolles Schreiben des birmanischen Königs Alaungphaya an den englischen König Georg II. endlich gelüftet werden.

Der luxemburgische Historiker und Fachmann für Birma Jacques Leider hat herausgefunden, dass der damalige König von Birma ein Handelsabkommen mit dem englischen Königshaus abschließen wollte. Bedauerlicherweise konnte dort keiner die birmanischen Schriftzeichen lesen. Darum schickte König Georg II. den Brief zur Aufbewahrung in die Königliche Bibliothek Hannover.

Merkmale

Der "Goldene Brief" besteht aus nahezu reinem Gold. Zusätzlich schmücken ihn 24 hochkarätigen Rubine. Seine Größe von 55 mal 12 Zentimeter lässt den Wert dieses Stückes erahnen. Außergewöhnlich ist auch, dass ein hohler Elefantenzahn als Hülle diente.

"Nach unserem Stand ist der "Goldene Brief" ein Unikat", sagte Bibliotheksleiter Georg Ruppelt. Der birmanische König wollte mit dieser Kostbarkeit seine Hochachtung gegenüber dem englischen König zum Ausdruck bringen.

Vorstellung in der Öffentlichkeit am 18. Januar

Noch sind die Analysen nicht beendet. So soll 2011 eine internationale Fachtagung stattfinden. Dies passe hervorragend in das Bemühen, die historischen Kostbarkeiten der Leibniz-Bibliothek vorzustellen, bemerkte Ruppelt. Der "Goldene Brief" soll am 18. Januar in Hannover in Anwesenheit von Ministerpräsident David McAllister der Öffentlichkeit vorgestellt werden.