Frühdiagnose eines Aneurysma kann lebensrettend sein

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2013

In gewisser Weise ist ein Aneurysma das Gegenteil einer Thrombose. Während es bei einer Thrombose durch ein Gerinnsel zur starken Verengung eines Blutgefäßes kommt, entsteht bei einem Aneurysma eine krankhafte Erweiterung.

Fließt zu wenig Blut durch ein Gefäß, kann es zu Infarkten wie Herz- oder Hirninfarkt kommen, doch auch Aneurysmen sind alles andere als harmlos. Zwar kommt es nicht zu einer Unterversorgung mit Blut, doch durch die Aussackungen kann die Stabilität der Gefäßwände stark abnehmen. Kommt es dann durch Anstrengung oder Aufregung zu kurzzeitigem Bluthochdruck, droht eine Ruptur des betroffenen Gefäßes.

Mit anderen Worten: das Gefäß kann reißen, was zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen führt. Vielen Patienten kann dann selbst mit einem sofort gerufenen Notarzt nicht mehr geholfen werden.

Frühzeitiges Erkennen von Aneurysmen durch Screenings

Anders sieht das Ganze aus, wenn Aneurysmen frühzeitig erkannt wird. Am häufigsten treten die Erweiterungen in der Bauchaorta auf und hier kann der Arzt bereits mit einer Ultraschalluntersuchung für Aufklärung sorgen.

Eine andere Art des Screenings ermöglicht die Computertomografie. Dank CT kann der Arzt nicht nur die genaue Lage feststellen, sondern auch die Größe und die aktuelle Gefahr für eine Ruptur. Allgemein spricht man ab einer Erweiterung von fünf Zentimetern von einer akuten Gefahr. In Deutschland gibt es allerdings diese Art der Früherkennung nicht auf Kassenkosten. Die Früherkennung wird bisher nur in den USA und in Großbritannien von den dortigen Krankenkassen bezahlt.

Dank Früherkennung kann das betroffene Gefäß entsprechend seiner Lage behandelt werden. Während früher meist eine offene Operation durchgeführt werden musste, sind die Möglichkeiten heutzutage immer besser. Statt Bauchschnitt kann heute ein Stent über die Leistenarterie eingeführt werden.