Frühe Leistung - auch das Gehirn von Zweijährigen speichert schon fleißig Erinnerungen

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Fragt man Menschen nach ihren frühsten Erinnerungen, beginnen die meisten mit Geschichten aus der Grundschulzeit oder maximal dem Kindergarten. Reichen die Erinnerungen bis zum Alter von vier oder drei Jahren zurück, ist das schon eine Leistung.

Hirnforscher haben aber herausgefunden, dass wir auch unbewusst noch viel mehr gespeichert haben. Bereits ab einem Alter von 24 Monaten beginnen wir unsere Umwelt aktiv wahrzunehmen und speichern Eindrücke ab. Das Gehirn von Zweijährigen erbringt eine ungeheure Leistung und die Informationen bleiben erhalten - nur kommen wir kaum noch an die Bilder heran.

Die Forscher aus Neuseeland kamen zu dieser Erkenntnis, indem sie 46 Kinder im Rahmen einer Langzeitstudie untersuchten. Alle Kinder waren zu Beginn der Studie zwei Jahre alt und bekamen ein Spiel gezeigt. Nach sechs Jahren setzte man ihnen das Spiel wieder vor, erklärte ihnen aber nicht die Regeln. Dennoch erinnerten sich neun der inzwischen acht Jahre alten Kinder an die Regeln und spielten das Spiel. Das sind 20 Prozent, die das Spiel noch beherrschten.

Dies ist der erste wissenschaftliche Beweis dafür, dass autobiographische Erinnerungen tatsächlich so weit zurück gehen können. Warum manche Menschen sich weiter zurück erinnern können als andere, ist weiterhin unklar.