Frühzeitige Behandlung von potenziellem Gebärmutterhalskrebs steigert Risiko für Fehlgeburten

Konisation könnte Fehlgeburt begünstigen

Von Nicole Freialdenhoven
25. November 2014

Die sogenannte zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN) gilt als Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs und lässt sich in drei verschiedene Schweregrade einteilen - abhängig davon wie stark das Epithel (Drüsengewebe) schon betroffen ist. Während sich die leichteste Stufe oft noch von selbst wieder zurückbildet, entwickeln sich rund 10% der Erkrankungen bis zur letzten Stufe und aus 2% entwickelt sich ein invasives Cervixkarzinom, d.h. Gebärmutterhalskrebs.

Bei Erreichen der dritten Stufe raten Mediziner zu einer sogenannte Konisation, bei der ein Teil des Gewebes aus dem Gebärmutterhals entnommen wird um die Entstehung eines Tumors zu verhindern. Eine umfangreiche Metaanalyse beschäftigte sich nun mit den Folgen für die Fruchtbarkeit der betroffenen Frauen.

Gleiche Schwangerschaftsrate bei mehr Fehlgeburten

Dabei stellten die Forscher des Imperial College in London fest, dass die Frauen auch nach einer Konisation genauso leicht schwanger wurden wie andere Frauen. Eine Auffälligkeit war jedoch eine signifikant erhöhte Rate für Fehlgeburten im zweiten Trimester: Dies betraf 1,6 der behandelten Frauen, während die Rate bei gesunden Frauen bei nur 0,4 Prozent liegt.

Auch ektope Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche traten häufiger auf. Auf die ganze Schwangerschaft bezogen, gab es hingegen kaum Unterschiede. Allerdings wurden Studien mit unterschiedlichen Operationstechniken analysiert, so dass sich daraus keine allgemeingültigen Feststellungen ableiten lassen.