Führt eine Herzschwäche zum Absterben von Hirnzellen?

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2012

Forscher glauben einen neuen Zusammenhang zwischen einer Herzschwäche und dem Absterben von Hirnzellen gefunden zu haben. Man hat beobachtet, dass bei Menschen mit einer Herzschwäche auffallend viel graue Hirnsubstanz verloren geht. Gibt es also einen unmittelbaren Zusammenhang?

Bei 35 Menschen mit Herzinsuffizienz wurde eine Studie durchgeführt. Neben ihnen nahm man 56 Menschen mit einer ischämischen Herzerkrankung und 64 Gesunde als Kontrollgruppe auf. Die 56 Menschen, die bereits ein etabliertes Herzleiden hatten, zeigten bei kognitiven Tests deutlich schlechtere Ergebnisse. Sie hatten ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis und auch Einschränkungen beim Langzeitgedächtnis. Im Vergleich zu den 64 Menschen ohne jedes Herzproblem zeigten aber auch die 35 Personen mit Herzschwäche einige Defizite. Schließlich wurde noch ein MRT bei jedem Studienteilnehmer gemacht, sodass man erkennen konnte, wie viel Hirnsubstanz jeder hatte. Es zeigte sich, dass nicht nur bei einer ischämischen Herzerkrankung deutlich weniger Masse vorhanden war, sondern das auch all jene mit einer Herzschwäche bereits an Hirnzellen eingebüßt hatten. Hierbei waren sowohl die Regionen für das Gedächtnis, als auch jene für die mentalen Fähigkeiten betroffen.

Die Erkenntnis dieses Umstandes könnte für die Therapie sehr entscheidend werden. Indem man von diesem Problemen weiß, wäre es möglich, die Medikation bei Patienten mit Herzinsuffizienz zu verändern, um sie den Umständen besser anzupassen.