Führt zu viel Vitamin B12 zu Krebs? Forscher sehen bei erhöhten Werten eine Krebsgefahr

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2014

Die vielen verschiedenen Vitamine sind nicht nur gesund, sie sind zum Teil auch lebensnotwendig. Zu den Vitaminen, auf die kein Mensch komplett verzichten kann, zählt auch Vitamin B12. Mindestens zwei Mikrogramm sollte man jeden Tag zu sich nehmen, da sonst auf lange Sicht ernsthafte Gesundheitsprobleme drohen.

Zu viel des Guten

Doch wie bei allen gesunden Dingen, kann auch das Überangebot von Vitaminen zum gesundheitlichen Problem werden. So warnen viele Ärzte schon länger vor dem leichtsinnigen Konsum vom Nahrungsergänzungsmitteln, da man mit dem berühmten "zu viel des Guten" dem Körper schaden kann. Offenbar ist dies auch bei Vitamin B12 der Fall. Ein ständiges Überangebot im Organismus kann einer aktuellen Studie zufolge die Entstehung von Krebs triggern.

Direkter Zusammenhang zwischen zu viel Vitamin B12 und Krebs

Mehrere Untersuchungen konnten die erhöhten Serumwerten bereits in einen direkten Zusammenhang mit Tumoren in unterschiedlichen Organen bringen. Bisher war aber nicht klar, ob wirklich das Vitamin zum Krebs führt, oder "nur" ein Symptom für einen ungesunden Stoffwechsel ist, der zu Krebs führen kann.

Forscher arbeiteten daher mit dem Gesundheitsregister aus Dänemark und sahen sich 334.000 Menschen genauer an, bei denen Ärzte zwischen 1998 und 2009 den genauen Wert von Vitamin B12 gemessen hatten. Alle Personen hatten damals noch keinen Krebs. Sechs Prozent dieser Gruppe hatten nachweislich zu viel Vitamin B12 und wurden den restlichen 94 Prozent gegenübergestellt.

Erhöhtes Krebs-Risiko bei Patienten mit zu viel Vitamin B12

Nun untersuchten die Forscher im dänischen Register für Krebskranke, wer in den Folgejahren einen Tumor entwickelt hatte. Dabei trat Krebs statistisch auffallend häufig bei jenen auf, die zu viel Vitamin B12 hatten. Bei Werten von über 800 pmol Vitamin B12 pro einem Liter Blut war das Risiko direkt um das 6,3-Fache erhöht. Bei jenen, deren Serumwert zwischen 600 bis 800 pmol pro Liter Blut lag, kam man noch auf das 3,5-Fache. Das Risiko sank allerdings, je weiter die Blutanalyse zurücklag. Am höchsten war die Gefahr nur im ersten Jahr.