Fünfachsiger Kristall in freier Natur gefunden

Von Thorsten Hoborn
13. Juni 2009

In den russischen Koryak-Bergen wurde ein Kristall gefunden, der über eine Atomanordnung verfügt, die laut Lehrbuch garnicht vorkommen dürfte. Natürlich vorkommende Kristalle, deren Atome sich in klar bestimmten Gittern anordnen, werden gemäß ihrer periodisch aufgebauten Struktur in vier Symmetrieklassen aufgeteilt.

Der kürzlich in Ostsibirien gemachte Fund der beiden Minereale Cupalit und Khartyrkit verfügt nun aber über eine fünffache Symmetrie und könnte so die bisherige Ordnung ungültig machen. Das fanden Forscher der Princeton University und der Universität Florenz mit Hilfe von Elektronenmikroskop und speziellen Röntgenuntersuchungen heraus.

Diese sogenannten Quasikristalle konnten für die Forschung bisher nur synthetisch und unter Laborbedingungen hergestellt werden, nun eröffnen sich neue Wege für die Grundlagenforschung. Auch die Wirtschaft könnte aufgrund der besonderen physikalischen Eigenschaften (zunehmende elektronische Leitfähigkeit bei steigender Temperatur) davon profitieren.