Für gefühllose Finger ist ein Gendefekt verantwortlich

Von Viola Reinhardt
29. Oktober 2009

Nervenzellen, die in ihrer Funktion gestört werden, reagieren äußerst empfindlich, was folglich zu Erkrankungen ebenso führen kann als auch zu einer eingeschränkten Funktionstätigkeit. Eine derartige Störung findet sich auch bei Menschen, die verstümmelte Zehen oder Finger aufweisen und gleichzeitig unter einer Gefühllosigkeit in den Gliedmaßen leiden.

Einem internationalen Forscherteam ist es nun gelungen, die Ursache dieser Gefühllosigkeit zu entschlüsseln. So handelt es sich um eine Mutation des Chromosoms 5, das sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits weitervererbt wird und zu einem Gendefekt mit den oben genannten Folgen führt.

Bei diesem defekten Gen kommt zu einer Produktion eines bestimmten Proteins, das im Golgi-Apparat wichtige Funktionen in einer Zelle übernimmt. Aufgrund der Genmutation wird dieses Protein jedoch bei den betroffenen Menschen nicht mehr produziert und infolgedessen zu einem Absterben der Nervenfasern führt.