Für mehr Verständnis und Aufmerksamkeit gehen 800 000 Stotterer in die Offensive

Von Heidi Albrecht
21. Oktober 2013

Zum Welttag des Stotterns am 22.Oktober startet eine bundesweite Kampagne der Stotterer-Selbsthilfegruppen. Sie wollen für mehr Akzeptanz und Verständnis werben. Die Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe Köln bestätigte die Plakat- und Postkartenkampagne. Die 90 Jugend- und Erwachsenengruppen laden Interessenten zum Tag der offenen Tür ein. Weltweit steht dieser Tag unter dem Motto: "People who stutter - Supporting each other!" Was so viel heißt, wie: "Menschen die stottern, helfen einander!"

Ein Prozent der Weltbevölkerung ist von dieser Sprechbehinderung betroffen. Dabei spielt weder der kulturelle, noch der soziale Hintergrund eine Rolle. Es wird in Afrika genauso viel gestottert, wie in Europa oder den USA.

Stottern kann sich ganz unterschiedlich äußern. Menschen, die darunter leiden, erfahren im Leben oft Abneigung in Schule und später auch im Beruf. Dabei ist Stottern sehr gut therapierbar. Egal in welchem Alter: Kleinkinder als auch Senioren können lernen, damit zu leben. Selbsthilfegruppe und Foren Gleichgesinnter helfen beim Erfolg der Therapie.

Stottern ist eine Sprechbehinderung, welche Wissenschaftlern zufolge vererbt wird. Die Zusammenarbeit zwischen rechter und linker Gehirnhälfte funktioniere nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Bei rund 80 Prozent der stotternden Menschen verschwindet die Sprechbehinderung mit dem Ende der Pubertät.