Fußball-EM 2016: Mehr Masse, weniger Klasse? - Erstmals 24 Mannschaften

Von Ingo Krüger
3. Juli 2012

Kaum ist die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine beendet, da richtet sich der Blick bereits auf die nächsten Titelkämpfe 2016 in Frankreich. Erstmals werden bei einer EM 24 Mannschaften an den Start gehen. Experten fürchten neben der höheren Belastung für die Fußballer eine Verwässerung des Turniers, wie der Manager der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, jüngst erklärte.

Nutznießer der zusätzlichen Startplätze werden Länder wie Norwegen, Schottland, Rumänien oder die Schweiz sein. Diese Mannschaften, denen nur unregelmäßig die Qualifikation für eine EM gelingt, haben dann größere Chancen auf eine Teilnahme. Profitieren will jedoch auch die UEFA, die sich durch mehr Spiele auch höhere Einnahmen durch Kartenverkäufe und TV-Gelder verspricht.

Dass auch das Niveau steigen wird, ist allerdings eher fraglich. Schon in diesem Jahr waren Mannschaften wie Irland, Polen oder die Ukraine fußballerisch kein Gewinn. Rein sportlich sei die Erhöhung von 16 auf 24 Mannschaften daher keine gute Entscheidung, so DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. UEFA-Chef Michel Platini ist dagegen überzeugt, dass acht gute Mannschaften mehr im Turnier sein werden.

Die Euro 2020, für die sich bisher die Türkei, Georgien sowie Irland, Schottland und Wales gemeinsam als Ausrichter beworben haben, könnte nach Plänen von Platini statt in einem oder zwei Ländern europaweit ausgetragen werden.