Fußball-WM 2014: Brasilianische Schusswaffen sollen als Bezahlung für WM-Tickets gelten

Von Frank Hertel
16. Dezember 2011

In Brasilien wird 2014 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Die brasilianische Regierung debattiert momentan über ein WM-Gesetz, das es erlauben soll, als Bezahlung für ein WM-Ticket auch Schusswaffen gelten zu lassen. Denn Schusswaffen gibt es in Brasilien sehr viele. Im Umlauf sind etwa 20 Millionen Waffen, davon befinden sich etwa 80 Prozent in privatem Besitz. Die Brasilianer wenden diese Waffen auch an. Die UN teilt mit, dass in Brasilien im letzten Jahr 43909 Menschen ermordet worden sind. Für ein Land mit 195 Millionen Einwohnern ist das ein trauriger Rekordwert.

Die Regierung möchte nun mithilfe der sehr beliebten WM-Tickets die eigene Bevölkerung zumindest teilweise entwaffnen. Aus den eingesammelten Pistolen möchte man dann Torpfosten herstellen. Der Generalsekretär der FIFA, Jerome Valcke, meldet berechtigte Zweifel an dieser einzigartigen Idee an. Er weist darauf hin, dass es in Brasilien viel mehr Waffen gibt als Tickets für die WM 2014.

Aber wenn die Regierung dieses Gestz beschließt, wird auch die FIFA dagegen nicht viel machen können. Es gibt außerdem schon Vorschläge, wie man an die restlichen brasilianischen Waffen kommen kann, wenn die Tickets schon alle weg sind: Man möchte dann T-Shirts oder Bälle für die Waffen hergeben. Ob die brasilianische Regierung mit solchen Ideen ihr massives Gewaltproblem in den Griff bekommen kann, bleibt abzuwarten.