Fußball-WM-Stadion von Manaus im brasilianischen Amazonas-Regenwald heftig kritisiert

Von Ingo Krüger
13. Juni 2013

Die bekanntesten Fußballvereine Brasiliens spielen in den Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo. Doch die Weltmeisterschaft 2014 findet nicht nur dort statt, sondern auch mitten im tiefsten Amazonas-Regenwald.

So entsteht in Manaus, 4500 Kilometer von Rio entfernt, ein hochmodernes Stadion. In der Arena da Amazônia werden bei den Titelkämpfen vier Vorrundenbegegnungen ausgetragen. Bis zu 42.374 Zuschauer haben Platz in der umgerechnet 224 Millionen Euro teuren Spielstätte.

Problematisch ist allerdings die Nutzung der Arena nach der WM. In Manaus gibt es keinen Club, der die Massen begeistert und sie ins Stadion strömen lässt. Selbst mitten im Dschungel finden sich vor allem Fans von Flamengo, Fluminense, Vasco da Gama oder Botafogo. Doch diese Vereine sind alle in Rio beheimatet. In der Campeonato Amazonense kommen im Schnitt lediglich 447 Fans zu den Spielen der einheimischen Teams.

So fragen sich Kritiker, wie das Stadion nach der WM genutzt werden soll. Doch die Regierung des Bundesstaates Amazonas, in dem Manaus liegt, wiegelt ab. So würden in der Arena künftig Konzerte veranstaltet werden. Auch andere Sportevents und Karnevalsfestivals könnten dort ihre Heimat finden. Zudem sei die Arena da Amazônia auch ein künftiger Touristenmagnet. Wer recht behält, wird die Zukunft zeigen.