Fußpfleger führte 1936 Behandlungen durch - er gab sich als Arzt aus

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. November 2010

Ein dreister Hochstapler ist jetzt aufgeflogen und muss nun vor Gericht. Der Vorwurf: hundertfacher Betrug, Körperverletzung in mehreren tausend Fällen. Wie er das angestellt hat? Der gelernte Fußpfleger gab sich als Arzt aus und behandelte kranke Menschen - natürlich gegen fürstliche Bezahlung.

1936 Fälle von gefährlicher Körperverletzung und 110facher Betrug an 159 Patienten wird ihm vorgeworfen. Die Behandlungen führte er privat in seiner eigenen Wohnung durch. Zudem habe er gleich zwei Arztpraxen betrieben, eine in Nordheim am Neckar und eine in Aschaffenburg, und zusätzlich bot er Wochenenddienste an. Die angeblichen ärztlichen Tätigkeiten ließ er sich teuer bezahlen: dadurch, dass er alles privat abrechnete, verdiente er rund 122.000 Euro damit.

Dabei war er nicht faul: 1813 Spritzen setzte er in seiner erschlichenen Berufslaufbahn, 123 mal entnahm er Blut. Seine Haupteinnahmequelle war aber eine Molekulartherapie, die er pauschal mit 1.200 Euro abrechnete. Nun droht ihm eine Freiheitsstrafe.