Ganz Europa spart an Universitäten

Universitäten in Europa müssen mit immer weniger Geld auskommen

Von Ingo Krüger
26. März 2011

Bildung ist ein kostbares Gut. Forderungen nach höheren Summen für das Bildungssystem treffen bei der Bevölkerung meist auf große Zustimmung. Doch in Europa zeigt sich ein Trend des Sparens, gerade im Bereich Universität.

Bildungseinrichtungen in Europa müssen mit immer weniger Geld auskommen

Die Bilder des vergangenen Dezembers sind noch allgegenwärtig. In Großbritannien gingen Hochschüler auf die Straße und protestierten gegen eine drastische Erhöhung ihrer Studiengebühren. Eine Untersuchung der European University Association (EUA) zeigt nun, dass in ganz Europa Bildungsinstitutionen mit weniger Geld auskommen müssen. Allen Lippenbekenntnissen der Politik zum Trotz.

So plant die britische Regierung noch größere Sparmaßnahmen. Sie will künftig für staatliche Hochschulen 40 Prozent weniger Geld aufwenden. Das Bildungsbudget soll um umgerechnet 3,5 Milliarden Euro gekürzt werden. Auch Italien hat vor, für Universitäten weniger Geld auszugeben: um 550 Millionen Euro soll der Etat niedriger liegen als im Vorjahr.

Im krisengeschüttelten Griechenland sollen die Studierenden auch zur wirtschaftlichen Konsolidierung des Landes einen Beitrag leisten. Um fast ein Drittel sollen die Ausgaben für die Hochschulen sinken. Der kleine EU-Staat Lettland hat schon im Jahre 2009 mit dem Sparen begonnen, und zwar kürzte die Regierung die Ausgaben um 50 Prozent.

Vor allem im Bereich Lehre fehlen Gelder. Die Forschung leidet weniger unter den Einsparungen infolge der Wirtschaftskrise. Doch die Autoren von der EUA verteilen auch Lob. Frankreich und Deutschland hätten sich dem europaweiten Trend widersetzt und trotz der wirtschaftlichen Flaute Investitionen im Bildungsbereich getätigt.