Geburtszeitpunkt bei Risikoschwangerschaften ermitteln: Blutflussanalyse ist überlegen

Eine Blutflussanalyse ist zur Ermittlung des idealen Geburtszeitpunktes noch effektiver als die Herztonfrequenzanalyse

Von Cornelia Scherpe
24. März 2015

Es gibt Schwangerschaften, bei der Ärzte der Natur nicht ihren Lauf lassen dürfen, da sonst die Leben von Mutter und Kind in Gefahr sind. Bei Risikoschwangerschaften setzt man daher auf besonders engmaschige Untersuchung und bestimmt dabei gegen Ende der neun Monate bereits den idealen Geburtszeitpunkt.

Bisher setzte die Medizin dafür auf die Analyse der Herztonfrequenz beim Ungeborenen. Eine aktuelle Studie hat nun jedoch gezeigt, dass die Analyse des Blutflusses noch besser geeignet ist.

Studie mit an Unterfunktion der Plazenta leidenden Schwangeren

In der Untersuchung betreute man 503 Schwangere, die eine Unterfunktion der Plazenta hatten. Der Mutterkuchen der Frauen funktionierte also nicht ideal, was für das Ungeborene ein hohes Gesundheitsrisiko darstellte.

Man teilte die werdenden Mütter nun in drei Gruppen auf. Eine Gruppe wurde nach dem Standardverfahren betreut und der ideale Geburtszeitpunkt mittels Herztonfrequenzanalyse bestimmt. In Gruppe zwei und drei wurde dagegen der Blutfluss des Kindes via Ultraschall sichtbar gemacht und kontrolliert.

Die Gruppen unterschieden sich insofern, dass man bei Gruppe zwei die Entbindung bei einer frühen Veränderung einleitete und bei Gruppe drei nach einer späten Änderung. Man reagierte also entweder bereits bei kleinen Veränderungen, oder erst später bei größeren Anomalien.

Fazit: Überwachung des Blutflusses ist effektiver

Die Studie verfolgte den medizinischen Werdegang der 503 Babys und untersuchte deren Befinden zwei Jahre nach der Entbindung. Es zeigte sich, dass in Gruppe eins 85 Prozent aller Kinder gesund waren und keine neurologischen Defizite aufwiesen. Die Kontrolle der Herztonfrequenz ist also nicht schlecht.

Allerdings schnitten Gruppe zwei und drei besser ab. Gruppe zwei kam auf 91 Prozent und Gruppe drei sogar auf 95 Prozent gesunde Kinder. Demnach ist es besser, den Blutfluss zu überwachen und die Geburt erst dann einzuleiten, wenn der Fluss sich wirklich auffallend ändert.