Gefährliche Krankenhauskeime - einfache Folie verhindert Infektionen

Von Christine Krusberski
22. Juli 2014

Eine neue Studie am Klinikum der TU München rechts der Isar hat jetzt bewiesen, dass eine einfache Folie Infektionen mit gefährlichen Krankenhauskeimen verhindern kann. Kommt bei bestimmten chirurgischen Eingriffen die bakterienundurchlässige Folie zum Einsatz, lässt sich das Infektionsrisiko deutlich verringern. Keime können während einer Operation nicht mehr durch offene Wunden eindringen.

Tests mit Bauchfolie - 35 Prozent weniger Infektionen

Die Gefahr, sich bei einem chirurgischen Eingriff mit Krankenhauskeimen zu infizieren, ist stark gestiegen. Vor allem bei operativen Eingriffen am Mast- und Dickdarm kann es zu gefährlichen Wundinfektionen kommen, da sich in der Bauchgegend besondere viele Bakterien ansiedeln.

Forscher im Klinikum München haben Tests mit Bauchtüchern und Bauchfolie durchgeführt und zwei Gruppen behandelt. Bei Patienten, die mit Bauchfolie abgedeckt wurden, reduzierte sich das Risiko einer Infektion gegenüber der Kontrollgruppe, die mit herkömmlichen OP-Tüchern behandelt wurde, um 35 Prozent.

Erhöhte Sterberate und schwerwiegende Gesundheitsschäden

Patienten, die sich bei einer Operation mit Keimen anstecken, müssen mit schwerwiegenden Gesundheitsschäden leben. Die Sterberate nach einer Wundinfektion mit Krankenhauskeimen hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht.

Der Einsatz von Folie zur Wundabdeckung bei operativen Eingriffen ist ist kein Neuland, doch bisher wurden nur wenige Untersuchungen durchgeführt. An der aktuellen Studie nahmen 600 Patienten aus 15 Krankenhäusern teil. Die Studienergebnisse aus München erscheinen jetzt in der Fachzeitschrift "Annals of Surgery".