Gefährliche Schlafapnoe: Sauerstoffmangel begünstigt Wachstum von Krebszellen

In Versuchen an Mäusen konnten Forscher beobachten, dass sich Krebszellen durch eine Schlafapnoe stärker vermehren

Von Nicole Freialdenhoven
28. April 2015

Natürliche Atemstillstände, die nachts während der Schlafenszeit immer wieder für wenige Sekunden auftreten, werden als Schlafapnoe bezeichnet. Sie führen dazu, dass die Betroffenen immer wieder kurz aufwachen und ihre nächtliche Erholung nachhaltig gestört wird.

Forscher aus dem österreichischen Linz spekulieren nun, dass Schlafapnoe nicht nur den Schlaf dauerhaft stört, sondern möglicherweise auch das Wachstum von Krebs begünstigen könnte. Dies zeigten erste Tierversuche an Mäusen.

Noch ist unklar, ob die Beobachtungen auf Menschen übertragen werden können

Bei der Schlafapnoe kommt es wiederholt zu einem kurzfristigen Sauerstoffmangel, der im Körper zahlreiche Gegenmechanismen auslöst. Zumindest bei den Mäusen konnten die Forscher beobachten, dass sich Krebszellen dadurch stärker vermehrten.

Allerdings ist unklar, welche Reaktion konkret die Tumorzellen stimuliert und ob die Beobachtungen an Mäusen auch auf den Menschen übertragen werden können. Schätzungen der Forscher zufolge, könnte Schlafapnoe das Krebsrisiko um das Drei- bis Vierfache erhöhen.

Die Beobachtung wurde im Rahmen einer Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (ÖGSM) in Linz vorgestellt, die sich unterschiedlichen Themen rund um den Schlaf widmete.