Gefährliche Silikonkissen - ein Hersteller von Brustimplantaten hat gepfuscht

Von Cornelia Scherpe
24. Dezember 2011

Gut 200.000 Frauen auf der ganzen Welt sind jetzt in heller Aufruhr. Sie alle haben sich während einer Brust-OP die Oberweite mit Silikonkissen einer französischen Firma verschönern lassen. Doch genau diese Implantate stehen unter dem Verdacht, minderwertig und damit extrem gefährlich für die Gesundheit zu sein. Verwendet wurden sie aber bereits.

250 Frauen wollen daher nun gerichtlich dagegen vorgehen und Klage erheben. Die Frauen aus Großbritannien haben ihre Sammelklage bereits eingereicht. Nun steht zu prüfen, was an dem Vorwurf gegen den Hersteller wirklich dran ist. Sollten die Kissen wirklich von minderer Qualität sein, müssen die Frauen nicht nur um den neuen Busen, sondern auch um ihr Leben fürchten. In kritischen Fällen können Bestandteile de Implantate in den Körper gelangen und zu Entzündungen der Nieren führen. Auch Probleme mit dem Lymphsystem und dem Herzen können auftreten. Zudem könnte das Krebsrisiko der Frauen deutlich ansteigen.

Der Hersteller hatte bis zum März 2010 Implantate produziert, in denen wohl nicht das vorgeschriebene Silikon-Gel verwendet wurde, sondern billigeres Industrie-Silikon. Die Implantate waren so günstiger in der Herstellung, doch das wohl auf Kosten der Gesundheit der Trägerinnen. Die meisten der umstrittenen Kissen wurden für das Ausland produziert, 84 Prozent gingen direkt nach Südamerika. Nach der Insolvenz wurden alle übrigen Implantate vom Markt genommen, doch die bereits verwendeten können noch immer Schaden anrichten.

Da der Hersteller insolvent ist, richtet sich die Klage der 250 Frauen gegen die Kliniken.