Gefährliche Viruserkrankung - Forscher entwickeln neues Medikament zur Bekämpfung der Masern

Von Ingo Krüger
17. April 2014

Masern sind keine harmlose Erkrankung. Die hoch ansteckende Infektionskrankheit mit den typischen roten Hautflecken kann lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auslösen.

Jedes Jahr sterben laut Statistischem Bundesamt ein bis zwei Menschen in Deutschland an einer Infektion mit Masern-Viren. Weltweit gibt es sogar etwa 150.000 Todesopfer durch eine Masernerkrankung.

Der neue MMRV-Impfstoff

Zur Vorbeugung werden Masern-Mumps-Röteln-Impfungen oder Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-Impfungen mit einem Kombinationsimpfstoff (MMR-Impfstoff oder MMRV-Impfstoff) durchgeführt.

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat nun ein neues Medikament entwickelt, das Infizierte vor einer Erkrankung schützen und die Ausbreitung verhindern soll. Wie Versuche mit Frettchen zeigten, schwächt der Wirkstoff die Vermehrung des Virus im Körper. Mit Masern-Viren infizierte Tiere waren vor einem tödlichen Krankheitsverlauf geschützt.

Die Behandlung mit dem Medikament bewirkte zudem einen Immunschutz gegenüber dem Masernvirus - eine erneute Infektion blieb ohne Folgen. Herstellung und Lagerung des Mittels soll nach Angaben der Forscher kostengünstig möglich sein. Die Einnahme erfolgt über den Mund.

Bevor das Medikament am Menschen angewandt werden kann, sind nach Meinung der Forscher weitere Forschungen erforderlich. Sie verwiesen ausdrücklich darauf, dass es die Masernimpfung nicht ersetze. Die Impfung sei weiterhin der einzige sichere und wirksame Schutz vor Maserninfektionen, so die Wissenschaftler.