Gefährliches Spiel mit der Potenz: Viagra kann die Sehkraft verringern

Inhaltsstoff Sildenafil blockiert wichtiges Enzym und führt so zu Sehstörungen

Von Cornelia Scherpe
30. Oktober 2014

Es ist noch immer ein Tabu-Thema und entsprechend gehen viele Männer mit Erektionsstörungen nicht zum Arzt. Sie schämen und sich und wollen eine schnelle Abhilfe. Daher greifen sie zu Viagra und erhalten mehr oder weniger auf Knopfdruck neue Standfestigkeit.

Gefährliche Nebenwirkungen von Sildenafil

Doch bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass der enthaltene Wirkstoff Sildenafil auch Nebenwirkungen haben kann. So berichten nicht wenige Männer davon, dass sie nach der Einnahme von Viagra gewisse Sehstörungen erleben.

Dabei kann sich sowohl die Sehkraft verringern als auch die Farbwahrnehmung anders werden.

Ursache einer Sehstörung bei der Einnahme von Viagra

Woran das liegt, haben nun Forscher zum ersten Mal herausgefunden. Das Sildenafil sorgt nicht nur für eine Weitung der Blutgefäße, sondern kann auch ein wichtiges Enzym blockieren. Dieses Enzym benötigt das Auge, um die Signale der Netzhaut an das Hirn weiterzuleiten.

Ist das Enzym gehemmt, können auch die eingehenden Lichtsignale nicht mehr perfekt verarbeitet werden.

Genmutation

Die Studie fand ferner heraus, dass die Wahrscheinlichkeit auf diesen Effekt mit den Genen zusammenhängt. Trägt ein Mann eine bestimmte Mutation, hat er ein hohes Risiko auf diese Nebenwirkung. Doch ob jemand träger des Gens ist, kann nur ein Gentest ermitteln und der wird vor der Einnahme von Viagra sicher nicht durchgeführt.

Es gibt jedoch eine Schätzung, dass einer von 50 Männern die Mutation in sich hat. Die Einnahme kann daher sehr schnell zum Spiel mit dem Feuer werden.

Bei Erektionsstörungen einen Arzt kontaktieren

Wer unter Viagra Probleme wie eine verschwommene Sicht hat, sollte damit auf jeden Fall zum Arzt gehen. Ohnehin sollten anhaltende Erektionsstörungen durch einen Mediziner abgeklärt werden. Viagra bekämpft nur die Symptome. Die eigentlichen Probleme könnten etwas Schwerwiegendes wie Diabetes oder eine Herzschwäche sein.