Gefälschte HIV-Medikamente verursachen Millionenschaden bei den Krankenkassen
Für Afrika bestimmte HIV-Medikamente tauchten in gefälschten Packungen in deutschen Apotheken auf
Ein Millionenbetrug mit gefälschten HIV-Medikamenten beschäftigt zurzeit die deutschen Staatsanwaltschaften und auch das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet. Betrüger hatten HIV-Medikamente, die eigentlich für Patienten in Afrika vorgesehen waren und deshalb auch subventioniert wurden, in andere Packungen gepackt und dann in Deutschland den Apotheken als preiswertes Angebot verkauft. Die Apotheker hatten dann diese Medikamente an die Patienten weitergegeben und mit den Krankenkassen normal abgerechnet.
Aufdeckung des Betrugs
Im Visier der Fahnder stehen verschiedene Pharmagroßhändler und auch Mittelsmänner in Südafrika, Belgien und der Schweiz sind in diesem Fall wahrscheinlich beteiligt. Die AOK in Niedersachsen schätzt den Schaden für die Krankenkassen auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Der ganze Schwindel flog im Jahr 2009 durch einen Patienten auf, der in der Medikamenten-Verpackung, die unbeschädigt war, keine Tabletten vorfand. Das Medikament hatte er in einer Apotheke in Delmenhorst erhalten. Daraufhin wurde der Hersteller GlaxoSmithKline in München informiert, der bei näheren Untersuchungen dann die Fälschung feststellte. Wie die Behörden berichten, soll aber die Wirksamkeit der Medikamente wohl nicht darunter gelitten haben.