Gefahr bei Sturz vom Wickeltisch - den Nachwuchs richtig schützen

Von Christine Krusberski
2. Juli 2014

Eine der häufigsten Unfallursachen bei Babys und Kleinkindern ist der Sturz vom Wickeltisch, so das statistische Bundesamt. Als Folgen drohen schwere Verletzungen, insbesondere im Bereich des Kopfes. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) berät Eltern, wie sie ihren Nachwuchs richtig schützen.

Feine Blutgefäße im Hirnbereich reißen schnell

Es geschieht in Sekundenbruchteilen. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und schon ist das Kind vom Wickeltisch gestürzt. Kinderchirurgen warnen vor lebensgefährlichen Schädel-Hirn-Verletzungen, da die feinen Blutgefäße im Hirnbereich von Säuglingen schnell reißen können. Die Schädeldecke ist besonders dünn und noch nicht stabil genug, um stärkeren Stößen standzuhalten.

Außerdem ist der normale Schutzreflex bei Babys noch nicht ausgereift, was die Verletzungsgefahr zusätzlich erhöht. In der Regel diagnostizieren Ärzte zu 90 Prozent eine Gehirnerschütterung, doch eine schwere Hirnverletzung lässt sich nicht immer gleich feststellen.

Das Verhalten des Kindes beobachten

Um ernste Verletzungen auszuschließen, ist eine genaue Beobachtung nötig. Ist das Kind nach einem leichten Sturz munter und zeigt keinerlei Anzeichen einer Verletzung, können Eltern ihren Nachwuchs auch zu Hause überwachen. Bei schwereren Stürzen mit einer Verletzung oder mit Verhaltensänderungen, sollten Eltern umgehend die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen.

Eine Blutung in Hirnnähe kann sich sogar noch nach Tagen mit Symptomen wie Erbrechen, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit oder Appetitlosigkeit äußern. Ein weiteres Alarmzeichen sind ungleich große Pupillen oder solche, die sich bei Lichteinfall nicht verkleinern.

Gerade junge Eltern unterschätzen die Beweglichkeit von Kleinkindern. Innerhalb kurzer Zeit lernen die Kleinen, sich zu winden und blitzschnell zu drehen. Eine Hand sollte deshalb beim Wickeln grundsätzlich in der Nähe des Kindes sein. Im Handel gibt es Wickeltische mit extra hohen Seitenwänden.

Der sicherste Schutz vor Stürzen: Ist der Nachwuchs besonders unruhig, empfiehlt sich das Wickeln auf größeren Oberflächen wie auf dem Bett oder auf einer Decke am Boden.

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