Gefahr der Hirnaneurysmen: In jedem dritten Fall platzt das kranke Gefäß im Gehirn
Aneurysmen werden gern als "tickende Zeitbomben" bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Aussackung eines Gefäßes. Das Blutgefäß verliert seine gesunde Form und die Gefäßwand wird je nach Ausprägung der Aussackung gefährlich dünn. Dies kann dazu führen, dass das Aneurysma irgendwann platzt und es zu inneren Blutungen kommt.
Ab einer Aneurysma-Größe von 20 Millimeter ist das Risiko im Vergleich zu Aneurysmen mit fünf Millimetern direkt um das 20-Fache vergrößert. Bisher geht man in der Medizin allgemein davon aus, dass die Größe der Aussackung der zentrale Fakt zur Risikoermittlung ist. Ab einer Ausdehnung von 20 Millimetern besteht akuter Handlungsbedarf.
Tatsächlich hat eine aktuelle Studie aus Finnland bestätigt, wie gefährlich es gerade bei Hirnaneurysmen werden kann. Demzufolge platzt dabei jedes dritte Aneurysma. Es bleibt also ein unumstößlicher Fakt, dass die Größe der Aussackung bedeutend für das Risiko ist. Doch das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass die Gefahr bei kleinen Aneurysmen nicht der Rede wert ist. Gerade die Größe bei der ersten Diagnose hat noch nichts zu sagen, wie die Forscher feststellen mussten.
Besonders bei Frauen unter 50 und aktiven Rauchern reißt das Aneurysma
In der finnischen Studie waren die Aussackungen am Anfang sieben Millimeter und dennoch kam es später bei jedem Dritten zu einem Platzen des betroffenen Gefäßes. Die Studie zeigt, dass man neben der Größe auch auf drei weitere Faktoren achten muss: Alter, Geschlecht und Nikotin. Besonders hoch ist die Gefahr laut Studie bei Frauen unter 50 Jahren und bei aktiven Rauchern. Bei der Anfangsgröße von sieben Millimetern platzte das Aneurysma später bei 73 Prozent der Frauen und nur 18 Prozent der Männer. Unabhängig vom Geschlecht lag die Gefahr für Raucher bei 39 Prozent und für Nicht - bzw. Ex-Raucher bei 17 Prozent.
Das Alter spielt insofern eine Rolle, als das ein Aneurysma in jüngeren Jahren mehr Zeit hat, zu wachsen und damit die Gefahr für eine Ruptur steigt. Menschen unter 50 Jahren hatten daher das 3-fache Risiko von allen Menschen im Alter 50+.