Gefahr der Karotisstenose: Die verengte Hirnvene beeinträchtigt die geistige Leistung

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2014

Bei einer Stenose handelt es sich um eine Verengung. In der Medizin kann damit jeder Bereich im Körper gemeint sein, der röhrenartig und nicht mehr im normalen Durchmesser geöffnet ist. Oft sind Blutgefäße von einer Stenose betroffen und das kann entsprechend den Blutfluss beeinträchtigen.

Stenose kann in alle Gefäßen auftreten

Mediziner haben dabei verschiedene Begriffe, je nachdem welches Gefäß betroffen ist. Die "Karotisstenose" betrifft die Gefäße "Arteria carotis communis" und "Arteria carotis interna", was beides wichtige Hirngefäße sind. Der Verschluß muss dabei gar nicht immer eindeutige Probleme mit sich bringen, sondern kann auch asymptomatisch auftreten. Doch auch bei einer asymptomatischen Karotisstenose (kurz ACS) wird das Gehirn nicht ideal mit Blut versorgt und es kann entsprechend zu Problemen kommen. Wie genau sich die Symptome bei der ACS zeigen, hat nun auch eine Studie untersucht.

Beeinflussung der Karotisstenose auf die Leistungsfähigkeit

Man arbeitete mit 67 ACS-Patienten, bei denen Untersuchungen gezeigt hatten, dass die Verengung im Gefäß mindestens 50 Prozent betrug. Ihnen gegenüber stellte man eine Kontrollgruppe aus 60 Menschen mit Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck, aber ohne ACS. Die Krankheiten der zweiten Gruppen sind bekannt, dass sie ebenfalls alle das Herz-Kreislauf-System belasten. Alle 127 Probanden führten Tests durch, in denen ihre geistige Leistungsfähigkeit ermittelt wurde. Die Ergebnisse konnten verallgemeinert werden, indem man Faktoren wie Bildungsstand und Alter berücksichtigte.

Eingeschränkte kongnitive Leistungen

Am Ende wurde deutlich, dass die Menschen mit ACS in den Tests deutlich schlechter abschnitten. Die Verengung im Gefäß führt also ganz offensichtlich zu kognitiven Einschränkungen. Vor allen im Teilgebiet "Gedächtnis" gingen die Gruppen stark auseinander. Auch das Lernen und die Aufmerksamkeit waren bei ACS beeinträchtigt.

Interessant allerdings: Nahezu identisch waren die Ergebnisse beider Gruppen dagegen im Teilgebiet "Sprache". Warum ist unklar. Da dies nur eine Beobachtungsstudie war, können die Forscher den genauen Zusammenhang auf biologischer Ebene noch nicht erklären.