Karotisstenose - ob die Halsschlagader verengt ist, verrät ein Test beim Augenarzt

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

Der Arzt spricht von einer Karotisstenose, wenn eine Verengung der rechten oder linken Halsschlagader vorliegt. Dies kann natürlich sehr gefährlich werden, daher ist eine schnelle Diagnose sehr wichtig. Eine aktuelle Studie aus Zürich hat gezeigt, dass ein Test sehr einfach sein kann. Durchgeführt wird dieser allerdings nicht von einem Venenexperten, sondern vom Augenarzt.

An einer Augenklinik wurden 134 Patienten untersucht. Allein durch eine augenärztliche Untersuchung konnte festgestellt werden, ob mit der Halsschlagader bei ihnen etwas nicht stimmt. Das neue Verfahren konzentriert sich dabei auf den Augeninnendruck eines Patienten. Man hat nämlich herausgefunden, dass dieser diversen Schwankungen unterworfen ist. Wie stark diese Druckunterschiede sind, wird unter anderem von der Herzleistung beeinflusst. Die Arterien am Hals übertragen den Druck in die Aderhaut, die den Augapfel versorgt. Liegt eine Verengung einer Arterie am Hals vor, so wirkt sich das demnach direkt auf den Augeninnendruck aus. Je verengter die Halsader ist, desto weniger Druck kommt im Auge an.

Die Messung bei den 134 Freiwilligen ergab, dass das neue Verfahren in vielen Fälle erfolgreich diagnostizieren kann. War die Verengung größer als 70 Prozent, so konnten die Augenärzte das am Augeninnendruck nachweisen. Damit könnte das Verfahren zu einem sinnvollen Test für den Praxisalltag werden. Zunächst ist allerdings eine größere Studie geplant, um genauere Zahlen zu liefern.