Gefahr für das Herz - Migränepatienten, die eine Aura sehen, sind eine Risikogruppe

Wissenschaftler untersuchen den Zusammenhang zwischen einer Aura und Herzinfarkten

Von Cornelia Scherpe
18. Januar 2013

Migräne kann sich bei Patienten sehr unterschiedlich bemerkbar machen. Während bei manchen die starken Kopfschmerzen überwiegen, haben andere zusätzlich immer wieder mit Übelkeit und Sehstörungen zu kämpfen.

Ist das Sehen beeinflusst, kommt es in vielen Fällen zu einer sogenannten Aura. Das bedeutet, dass die Patienten Wahrnehmungsstörungen haben, bei denen sie zum Beispiel unterschiedliche Farben sehen, die nicht vorhanden sind.

Risikofaktor Aura

Eine Migräne mit Aura gilt als eine der schlimmsten Migränestufen und sollte immer einem Arzt vorgestellt werden. Betroffene haben einer aktuellen Studie zufolge sogar ein besonders hohes Risiko für das Herz zu tragen. Auch Thrombosen kommen bei diesen Menschen auffallend öfter vor. Zu diesem Schluss kommt die "Women's Health Study", die sich Daten von 27.860 Frauen angesehen hatte.

Alle waren 1995 Teil einer Studie zur Herzgesundheit gewesen. Damals sollte geklärt werden, ob Vitamin E und das Medikament ASS vor einem Herzinfarkt schützen können. Auch nach offiziellem Studienende wurden die Frauen in Form einer Beobachtungsstudie weiter betreut. Bis zum Jahr 2010 hatten insgesamt 1.030 Frauen einen Infarkt bekommen. Das entspricht einer Rate von 2,4 pro 1.000 Frauen und Jahre.

Zusammenhang mit Herzinfarkten

Betrachtete man nun nur die Frauen, die angegeben hatten, öfter eine Migräne mit Aura zu haben, so stieg die Rate schlagartig auf 7,9 pro 1000 Frauen und Jahre. Damit lag dieser Risikofaktor sogar noch von dem Rauchen und vor Diabetes. Jene Frauen hatten nur eine Rate von 5,4 beziehungsweise 7,1 pro 1000 Frauen und Jahre. Lediglich als Risikofaktor bedeutender als die Migräne mit Aura war Bluthochdruck. Hier kam die Studie auf ein Risiko von 9,8 pro 1000 Frauen und Jahre.