Gefahren der Pille - neben venösen Thrombosen gibt es auch Herzinfarkte und Schlaganfälle

Von Cornelia Scherpe
19. Juni 2012

Wie sehr Frauen mit ihrem Leben spielen, wenn sie sich auf die Anti-Baby-Pille verlassen, ist weitgehend bekannt. Dennoch gehen viele dieses Risiko ein und nehmen die Gefahr für Nebenwirkungen wie venöse Thrombosen in Kauf. Die Thrombosen in Arm- oder Beinvenen gehören neben kleineren Sorgen wie Ödemen oder Depressionen zu den gefährlicheren Wirkungen.

Nun hat eine Studie aus Dänemark belegt, dass es neben dieser lebensgefährlichen Nebenwirkung sogar noch zwei weitere gibt, die ebenso drastisch sind. Für Frauen, die eine Pille mit dem Wirkstoff Ethinylestradiol schlucken, steigt die Gefahr auf einen Herz- oder Hirninfarkt bedenklich an. Ethinylestradiol ist ein künstliches Östrogen, das leider in den meisten Mikropillen zur Anwendung kommt.

In der Studie wurden die Daten von 1,6 Millionen Frauen betrachtet. Alle waren zwischen 15 Jahren und 49 Jahren. Durch das System der Identifikationsnummern in Dänemark war es leicht zu sehen, welche Frauen ein Rezept für die Pille hatten und wer mit schweren Krankheiten behandelt worden war. So zeigte sich die Auffälligkeit, dass Pillenanwenderinnen statistisch häufig einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Auch die bereits bekannten venösen Thrombosen kommen weiterhin auffallend oft vor. Frauen, die 30 oder 40 Mikrogramm in ihren Präparaten haben, haben ein Schlaganfallrisiko, das um das 2,2-Fache höher ist und ein 2,3-faches Herzinfarktsrisiko. Selbst Frauen, die eine Minimaldosierung von 20 Mikrogramm des Östrogens nutzen, haben noch ein 1,7-fach höheres Risiko auf einen Schlaganfall und ein 1,55-faches Risiko für einen Herzinfarkt.