Gegen begriffliche Unklarheiten: Ein Kompressionsstrumpf ist kein Antithrombosestrumpf

Sowohl Unterschiede in Einsatzgebiet und Wirkungsweise von Kompressions- und Antithrombosestrumpf

Von Viola Reinhardt
10. Februar 2010

In den Medien geistern immer wieder Begriffe aus dem medizinischen Bereich, die doch für einige Verwirrung sorgen können. Hierzu zählen auch der Kompressionsstrumpf und der Antithrombosestrumpf, die vielfach als gleich tituliert werden, jedoch deutliche Unterschiede in ihrer Wirkung aufweisen.

Wirkungsweise medizinischer Kompressionsstrümpfe

Medizinische Kompressionsstrümpfe, die in einem standardisierten Herstellungsverfahren in vier unterschiedlichen Kompressionsklassen produziert werden, finden ihren Einsatz dann, wenn Erkrankungen im Lymphgefäß- oder Venensystem vorliegen. Aufgrund eines definierten Drucks wirken diese Strümpfe direkt auf die Venen, geben diesen mehr Platz und Raum und erleichtern folglich die Durchblutung und die anstrengende Arbeit des Bluttransports in den Venen.

Wirkungsweise von Antithrombosestrümpfen

Antithrombosestrümpfe hingegen werden beispielsweise dann angelegt, wenn ein Patient sich einer Operation unterziehen musste oder aufgrund einer Erkrankung, wie etwa einem Schlaganfall, für längere Zeit liegen muss. Bei diesen Strümpfen, die für eine Prophylaxe gegen eine Thrombose konzipiert sind, gibt es kein standardisiertes Herstellungsverfahren.

Da das Material wesentlich niedriger in der Druckausübung auf die Gefäße ist, sind diese medizinischen Antithrombosestrümpfe nicht für herkömmliche Venen- oder Lymphgefäßerkrankungen geeignet.