Gegen das "Wild-Pinkeln" - Rock-Fans sollen auf die Toilette

Rockfestival auf Seeland: Krisengipfel zum Thema "Urinieren in freier Natur"

Von Ingo Krüger
28. Februar 2011

Wenn im Sommer die Freiluft-Konzertsaison beginnt, haben viele Festivalbesucher ein dringendes Bedürfnis. Doch lange Schlangen vor dem Dixi-Klo können zu quälend langen Wartezeiten führen.

Der "Pinkel-Gipfel"

Hat man es dann endlich geschafft, wartet meist das nächste Problem: Das stille Örtchen selbst sieht nicht gerade einladend aus. Viele Musikfreunde ziehen es daher vor, sich in die Büsche zu schlagen, um sich dort zu erleichtern. Das stößt meist nicht auf große Begeisterung oder Zustimmung bei anderen Besuchern. Die Veranstalter des Rock-Festivals im dänischen Roskilde vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2011 haben sich des Problems angenommen und planen einen "Pinkel-Gipfel".

Unter der Bezeichnung "Backstage: Piss-Off" zerbrechen sich die Organisatoren am 3. März ihre Köpfe, wie sie das "Wild-Pinkeln" eindämmen können. Sie wollen so viele Menschen wie möglich dazu bewegen, die Toiletten aufzusuchen. Im Programm zur Veranstaltung heißt es offiziell, ein Tabu-Thema solle in aller Offenheit diskutiert werden. Das viertägige Festival auf der Insel Seeland zählt mit bis zu 115.000 Teilnehmern zu den größten Europas.

Da ein Mensch, abhängig von der Flüssigkeitszufuhr, in 24 Stunden etwa 1.000 bis 1.500 ml Harn produziert, den er zwei bis drei Mal am Tag ausscheiden muss, kann man sich vorstellen, welch Verunreinigungen durch das Erleichtern in "freier Wildbahn" entstehen.